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Ab dem 28. Dezember
Politik beschließt Geisterspiele für den Profisport

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Ab dem 28. Dezember: Politik beschließt Geisterspiele für Profisport
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Die finale Entscheidung der Politik kam nicht mehr überraschend: Der gesamte Profisport muss die Arenen und Hallen für die Zuschauer wieder schließen.

Der Profisport wird wieder zur geschlossenen Gesellschaft, das Schreckgespenst „Geisterspiele“ kehrt kurz nach Weihnachten für alle zurück: Aus Sorge vor der hochansteckenden Corona-Variante Omikron hat die Politik am Dienstag wie erwartet entschieden, Zuschauer bei überregionalen Sport-Großveranstaltungen ab dem 28. Dezember komplett auszuschließen.

Scholz verkündet Beschluss

„Überregionale Großveranstaltungen dürfen nicht mehr mit Publikum stattfinden, das betrifft insbesondere Fußballspiele“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz. Wie lange diese beim Bund-Länder-Gipfel getroffene Regelung gilt, blieb zunächst offen. Die ersten Rückrundenspiele in der Fußball-Bundesliga dürften aber betroffen sein. Zuletzt war es in Stadien und Hallen in einigen Bundesländern noch erlaubt gewesen, zumindest teilweise Zuschauerränge zu belegen.

Die Entscheidung setzt dem Profisport massiv zu. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund hatte die Politiker schon im Vorfeld vor einer „Symbolpolitik“ gewarnt und kein Verständnis für einen Zuschauer-Ausschluss gezeigt: Der Profifußball habe als Freiluftveranstaltung mit einem „bewährten, schlüssigen Konzept“ bewiesen, verantwortungsvoll mit der Lage umzugehen.

Hallensportarten besonders hart getroffen

Die Hallensportarten, die noch stärker von Zuschauereinnahmen abhängig sind als der Fußball mit seinem milliardenschweren TV-Vertrag, trifft die Maßnahme hart. In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) finden bereits am 28. Dezember alle Partien vor leeren Rängen statt, die Basketball Bundesliga (BBL) ist einen Tag später betroffen.

In der DEL sind die Gehälter mittlerweile häufig an die Zuschauerzahlen gekoppelt, entsprechende Klauseln dürften „jetzt gezogen werden“, wie Liga-Geschäftsführer Gernot Tripcke dem SID bestätigte: „Die Klubs werden irgendwie über die Saison kommen, aber viele sind für die Zukunft wirklich gefährdet.“ Es sei „extrem wichtig, dass die Coronahilfe Profisport weiter fließt“, so Tripcke - und zwar in einem erhöhten Maße: „Es reicht aber nicht, sie nur zu verlängern.“

Spielbetrieb in der Handball-Bundesliga ruht bis Februar

Die Handball-Bundesliga (HBL) hat Glück, dass der Spielbetrieb wegen der Europameisterschaft bis zum 9. Februar ruht. Ob bis dann die Rückkehr der Zuschauer beschlossen ist, scheint aber zumindest fraglich.

Ein ernsthafter Widerstand in Form gerichtlicher Auseinandersetzungen ist (vorerst) nicht zu erwarten. Denn: Der Lockdown droht - und diese politische Maßnahme wäre für viele Klubs erst recht existenzbedrohend. Das Robert-Koch-Institut hatte vor dem Bund-Länder-Gipfel am Dienstag in seinem Strategiepapier unter anderem ein „Verbot von Großveranstaltungen“ und die „Schließung von Sportstätten im Innenbereich“ als Sofortmaßnahmen gefordert.

Ein Shutdown käme „einem Berufsverbot gleich“ und müsse mit aller Macht abgewendet werden, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. Um den Worst Case zu verhindern, forcieren die Profiligen derzeit eine Auffrischungsimpfung ihrer Spieler. Gerade für die Fußballer ist die aktuelle Winterpause ein guter Zeitpunkt für den Pieks.

Reihenweise Absagen in der Premier League

Ein Blick über die Landesgrenzen hinaus zeigt, was für eine Welle auf den deutschen Profisport zurollt. In England werden coronabedingt reihenweise Spiele der Premier League abgesagt, eine von Teammanager Jürgen Klopp (FC Liverpool) erhoffte Pause wird es aber nicht geben.

Die schon jetzt mehr als 130 positiv getesteten Spieler und Trainer sowie 50 Spielabsagen in der Eishockey-Liga NHL führen wohl dazu, dass das olympische Turnier im Februar in Peking ohne die Kufencracks aus Nordamerika stattfindet. In der Basketball-Profiliga NBA sitzen zahlreiche Stars in Quarantäne, unter anderem auch die deutschen Nationalspieler Maximilian Kleber und Moritz Wagner. Auch die National Football League (NFL) peitscht ihre Spiele nur mit letzten Aufgeboten durch.

Anders als in Nordamerika und England hat die Ausbreitung von Omikron in Deutschland gerade erst begonnen. Manager Christian Heidel vom FSV Mainz 05 befürchtete „Horrorszenarien“ für den Profisport. Eine davon wird ab dem 28. Dezember Realität.

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